Un pays, un poème: l’Autriche

DENKMAL
de Mathilde Eglitz

du streichst über mich hinweg
als letzter abendwind
und du sprichst mit mir
über das warme untergehen der sonne
im gegenlicht stehen die strommasten
noch wie krieger in der welt mit ausgebreiteten armen
die waffen im anschlag
das letzte licht zieht linien
über einen blanken himmel
die keiner mehr lesen kann
es liegen
geteilte wolkenbälle
verstreut auf dem see
zitternd auf den kleinen wellenkämmen
ziehen das dunkle dem hellen vor
verlieren sich auf dem weg zu einem ziel
mit jedem augenblick geht eine
richtung verloren
die erde bebt und hebt
sich leicht an
wellen geraten ins wanken
lösen geschriebene seiten auf
keine nachrichten mehr die sichtbar wären
und langsam ruht wieder alles
ein kleiner vogel taucht ein

Meeresrauschen, un autre poème dans la voix de l’auteur.

BIOGRAPHIE. Mathilde Egitz wurde 1965 in Kufstein, Tirol geboren. Nach Beendigung ihrer Pfichtschulzeit, absolvierte Sie eine dreijährige Lehre als Fotografin, die Sie 1986 mit der Meisterprüfung abschloss.

1999 begann Sie das Studium der Komparatistik und Germanistik an der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck. Seit 2004 ist Sie selbständige Fotografn und betreibt gemeinsam mit ihrem Partner David Steinbacher ein Studio in Wörgl.

Im Jahr 2019 konnte Sie neben David Steinbacher in einer Kunst am Bau-Ausschreibung ein Gedicht veröffentlichen und alternativ gibt es weitere Publikationen in der „Tiroler Kunstbroschüre UND-Heft für Alternatives, Widersprüche und Konkretes“.